Aus systemischer Perspektive wird die Familie als ein Ganzes und nicht als die Summe ihrer Teile gesehen. Jeder Einzelne ist mit dem anderen so verbunden, dass eine Änderung des Einen automatisch einer Veränderung des gesamten Systems mit sich bringt. Statt das System in seine Bestandteile „aufzusplitten“, ist es möglich, es als Ganzen zu untersuchen und seine Eigenschaften und Verhaltensweisen zu nutzen.
Für systemisches Denken und Handeln ist es wichtig, zu verstehen, wie Systeme aufgebaut sind, nach welchen Regeln sie sich organisieren und verhalten und welche Wechselwirkungen in ihnen ablaufen.
In der Umsetzung nimmt systemisches Handeln Abstand vom herkömmlichen Pathologie- bzw. Problemdenkens und auch von der Suche nach einem Schuldigen. Vielmehr wird durch das Verstehen von Zusammenhängen und Wechselwirkungen der Blick für das Ganze geschärft.
Störungen und Probleme können dann als Ausdrucksform eines Interaktionsphänomens verstanden werden und beziehen sich nicht nur auf den Auslöser (häufig ein auffällig gewordenes Kind).